Meine Süße,
mehr als 2 Jahre ist es her... gerade erst fiel mir der Entwurf eines Posts vom letzten Jahr auf, den ich gar nicht veröffentlicht hatte.
Niemand weiß, wie jemand anderer trauert. Und deshalb sollte man jedem seinen eigenen Weg zugestehen.
Ich habe Dich lange Zeit nicht mehr auf dem Friedhof besucht. Muss ich deshalb ein schlechtes Gewissen haben? Nein! Denn meine Gedanken sind bei Dir, wann immer sie nach Dir greifen. Manchmal bei mir auf der Terrasse, manchmal hier im Haus, manchmal beim Einkaufen...
Es vergeht kaum ein Tag, an dem Du nicht mal eben bei mir vorbei schaust - und ich bei Dir.
Seltsam, dass jemand körperlich abwesend, aber im Geiste so präsent ist.
Deine Stimme verblasst in der Erinnerung. Nicht die Worte, nur deren Klang - ein klein wenig.
Hättest Du es für möglich gehalten, dass sich die Dinge nochmal derart ändern?
Der Tod ist EIN Ende, aber nicht DAS Ende. Er bleibt unbeGREIFBAR, ist deshalb nach wie vor ein Damoklesschwert, welches über uns allen schwebt.
Hat man das Beste aus seinem Dasein gemacht? Hat man seine Aufgabe erfüllt, die es zu erfüllen galt? Ich glaube, die einzig wahre Aufgabe ist das Glücklichsein. Für und mit sich selbst. Wenn man das schafft, hat man den Sinn des Lebens verstanden und gelebt.
DU hast es mich gelehrt.
Mit nichts von alldem zu hadern, was einem geschieht - es anzunehmen als DAS LEBEN. So hast Du es mir gezeigt, denn nach all jenen Dingen, die Dich ärgerten, wütend machten - Du hast niemandem einen Vorwurf aus irgend etwas gemacht. Du hast gelebt und die schönen Momente so sehr genossen, dass Du in den weniger schönen davon zehren konntest.
Und allein deshalb glaube ich daran, dass Du Dein Versprechen unseres Wiedersehens halten wirst.
Danke, dass ich Dich im Leben kennen lernen durfte und nach Deinem Fortgang in meinem Leben behalten darf.
