Die Sonne macht erblühn,
Sie macht vermodern,
Weckt aus Verwestem neue Blütenpracht
Und darf doch nur ein kurzes Stuendlein lodern.
Ein Flaemmchen in des Raumes schwarzer Nacht.
Ein kleiner Flitter,
Schimmert sie am Dunkeln
Gewand des Himmels,
nadelspitzen groß.
Ein Sternlein, wie noch
tausend andere funkeln
und tausend andere im
Weltenschoss.
Und ob sie gleich mein
ganzes Sein auf Erden
umschließt, auch sie erliegt
dem Weltgeschehen.
Wie ich geworden, trat auch
sie in 'so Werden.
Wie ich vergehe, muß auch
Sie vergehen.
Doch drum kein Stolz! Der
kleinste Keim in meinem Blut
durchlebt sein Leben mit der
derselben Glut
Und fügt sich unbewusst
wie ich und sie
Als Glied ein in des Weltalls
Harmonie.
Wir müssen Werden, Sein
und Tod ertragen
Der kleine Keim und ich,
das Sonnenlicht.
"Halt still" erwidert
Gott auf alle Fragen.
"Halt still, ertrag!" Warum?
Ich weiß es nicht.